Der Gedanke an eine finanzielle Absicherung, auch im Alter, kann für Trader nie zu früh kommen. Besonders Menschen, die selbständig traden, um so ihren Lebenshaushalt zu finanzieren, sollten für den Fall vorsorgen, falls sie krank werden und nicht mehr arbeiten können. Auch das finanzielle Sicherheitsnetz der Bundesregierung, in das angestellte Trader fallen, bietet nur geringe Leistungen.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Trader sind durch die Schnelllebigkeit ihrer Tätigkeit oft Stresssituationen ausgesetzt. Der ständige Druck, erfolgreich sein zu müssen, kann schnell zu psychischen Erkrankungen wie Burn-Out oder Depressionen führen. Werden Sie als Trader arbeitsunfähig, erhalten Sie eine Erwerbsminderungsrente, wenn Sie mindestens fünf Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Jedoch fällt die Rente mit maximal 30 Prozent des letzten Bruttolohns sehr gering aus. Selbständige Trader haben darauf keinen Anspruch, da sie normalerweise nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert sind.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt arbeitsunfähigen Tradern eine vorher festgelegte Rente aus. Beim Abschluss einer solchen Versicherung sollten Sie darauf achten, dass keine sogenannte abstrakte Verweisung vereinbart wird. Andernfalls kann der Versicherer verlangen, dass Sie einen anderen Beruf ausüben müssen. Auch ist wichtig festzuhalten, ab wann die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt. Gute Versicherungen versprechen schon eine Rente, wenn Sie zu 50 Prozent arbeitsunfähig sind (mehr dazu hier).
Altersvorsorge
Zahlen Sie als Trader nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein, haben Sie keinen Anspruch auf die gesetzliche Rente. Aber auch Rentenberechtigte sollten über eine private Altersvorsorge nachdenken, da die Rente vom Staat nicht ausreichen wird, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.
Die Riester-Rente bietet eine gute Möglichkeit zur Altersvorsorge. Dabei zahlt die Bundesregierung dem Versicherten eine jährliche Zulage, sofern dieser 4 Prozent seines Bruttoeinkommens aus dem Vorjahr (inklusive Zulagen) in den Riester-Vertrag eingezahlt hat. Derzeit beträgt die staatliche Förderung 154 Euro im Jahr. Wer Kinder hat, erhält zusätzlich Kinderzulagen.
Die Riester-Rente bleibt jedoch Selbständigen verwehrt. Für sie gibt es dagegen die Rürup-Rente bzw. Basisrente. Der Vorteil bei dieser privaten Rentenversicherung ist, dass die Beiträge steuerlich absetzbar sind. Im Jahr 2012 können so 74 Prozent von maximal 20.000 Euro der Einzahlungen von der Steuer abgesetzt werden.
Krankenversicherung
Eine Krankenversicherung ist eine Pflichtversicherung, die jeder Deutscher abzuschließen hat. Seit 2009 müssen sich auch Selbständige um solch eine Versicherung kümmern. Dabei können sie sich unabhängig vom Einkommen bei einer privaten Krankenversicherung (PKV) versichern oder freiwillig den Versicherungsschutz einer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Anspruch nehmen. Arbeitnehmer sind hingegen in der GKV pflichtversichert. Verdienen sie entsprechend viel, können sie in die PKV wechseln.
Als junger, selbständiger Trader profitieren Sie in der PKV von niedrigen Beiträgen im Vergleich zu einem späteren Versicherungsbeginn. Haben Sie bereits eine eigene Familie, empfiehlt sich ein Beitritt in die GKV. Denn dort sind Ihre Kinder bis zu einem bestimmten Alter beitragsfrei mitversichert, ebenso Ihr Ehepartner, sofern dieser kein eigenes Einkommen hat.
Fazit
Zu den wichtigen Versicherungen, die Sie als Trader abschließen sollten, gehören solche, die Sie bei Krankheit, Arbeitsunfähigkeit und im Alter absichern. Andernfalls stehen Sie vor großen finanziellen Problemen, wenn es Ihnen besonders als Selbständiger nicht gelingt, genügend Kapital anzusparen, um schwere Zeiten zu überbrücken oder um den Ruhezustand genießen zu können.