Aus Sicht vieler privater Anleger sind die Kapitalmärkte in erster Linie institutionellen Investoren mit entsprechendem Kapital vorbehalten. Dabei ginge es durchaus anders. Nicht wenige Quereinsteiger oder Betriebs- und Volkswirte entdecken das „Traden“, also den Handel mit Wertpapieren, für sich und satteln nach einiger Zeit um – sie bestreiten mit dem Wertpapierhandel auf eigene Kasse den Lebensunterhalt.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche Versicherungen für den selbständigen Trader notwendig sind? Generell muss in diesem Bereich zwischen zwei Bereichen unterschieden werden. Auf der einen Seite stehen Individualversicherungen (Kranken- oder Berufsunfähigkeitsversicherung) und Sachversicherungen (Hausrat-, Wohngebäude- oder private Haftpflichtversicherung). Welche Policen im Einzelnen infrage kommen, korreliert in der Regel mit der individuellen Lebenssituation. Im Folgenden soll es konkret um wichtige Individualversicherungen gehen.
Persönliche Risiken absichern
Ein selbständiger Trader wird in der Regel aus dem heimischen Arbeitszimmer heraus arbeiten. Trotzdem ist ein gewisser Grundschutz unerlässlich. Seit 2009 ist in Deutschland eine Krankenversicherung Pflicht. Selbständige können sich über die private Krankenversicherung absichern – ohne Rücksicht auf die Einkommenshöhe.
In Anbetracht der Prämienentwicklung, welche die private Krankenversicherung nachvollzieht, ist aber ein gewisses Einkommensminimum empfehlenswert, da die Prämien zu 100 Prozent aus den Erträgen des Wertpapierhandels gedeckt werden müssen. Die private Krankenversicherung muss aber nicht zwingend besser sein als die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Gerade Trader, die eine mehrköpfige Familie ernähren, können in der GKV u. U. profitieren. Denn die private Krankenversicherung kennt keine beitragsfreie Familienversicherung – für jedes Mitglied fällt ein Beitrag an.
Neben einer Absicherung über eine gesetzliche oder private Krankenversicherung fallen in den Bereich der Individualversicherung noch andere Policen. Ein wesentlicher Punkt: die private Altersvorsorge. Hier empfehlen Experten eine Kombination aus Grundschutz und ergänzenden Maßnahmen für die private Altersvorsorge. Gerade Selbständige können mit der Rürup-Rente nicht nur Kapital für das Alter zurücklegen, sondern sparen Steuern. Ein Punkt, der im Rahmen der privaten Altersvorsorge sicher zählt.
Darüber hinaus lässt sich die private Altersvorsorge noch auf andere Weise betreiben. Die Riester-Rente bzw. deren Zulagen können unter anderem über die mittelbare Zulagenberechtigung in Anspruch genommen werden. Ebenfalls denkbar für die private Altersvorsorge wären Kapitallebensversicherung. Letztere genießen Steuervorteile, wenn sie für die private Altersvorsorge in eine Leibrente umgewandelt werden.
Beide Punkte – die Gesundheitsfürsorge (z.B. durch eine private Krankenversicherung) und die private Altersvorsorge – sollten auch für selbständige Trader zu den wichtigen Versicherungen gehören. Darüber hinaus können z. B. eine Dread-Disease- oder die Berufsunfähigkeitsversicherung im Fall schwerer Krankheiten den Versicherungsschutz ergänzen und für den Fall vorsorgen, dass es zu längeren Phasen der Arbeitsunfähigkeit kommt. Allerdings kann der Abschluss einer BU-Versicherung – je nach den Rahmenbedingungen – für selbständige Trader zu einer Herausforderung werden.
Weiterführende Informationen zu diesen und anderen Versicherungen finden Sie auf www.finanzen.de