Wenn man in das FOREX Trading einsteigt, aber auch beim Trading von ungehebelten Instrumenten, stolpert man sehr schnell über die sogenannten Oszillatoren oder generell Indikatoren, die einem das Leben als Trader vereinfachen sollen. Es geht im Endeffekt wie überall im Trading darum, Kauf- und Verkaufsszenarios unschwer und möglichst zügig zu identifizieren.
Googelt man nach den „FOREX Indikatoren“, stößt man auch quasi umgehend auf eine Seite, auf der ein vermeintlicher „Insider“ behauptet, dass die Indikatoren nur eine Erfindung der Broker und Banken zu Marketingzwecken seien. Schaut man sich jedoch Indikatoren wie MACD oder William's %R genauer an, so erkennt man sehr schnell, dass die vermeintlichen Durchblicker wohl ihre Weisheit mit einem Schaumlöffel gegessen haben. Denn beispielsweise der MACD-Indikator wurde 1979 im Alleingang von dem Vermögensverwalter Gerald Appel und der William's %R 1966 von dem berüchtigten Trader Larry Williams, der als der „Bungee-Jumper“ unter den Tradern gilt, entwickelt – um nur zwei Beispiele einmal herauszugreifen. Aber auch wenn die zitierte Aussage so als „Blödsinn“ identifiziert werden kann, muss man natürlich dennoch die schönen Indikatoren beim Trading mit Vorsicht genießen …
Wenn Sie beispielsweise immer dann kaufen, wenn der MACD ein Kaufsignal generiert, und bei einem Verkaufssignal das Gegenteil tun, wird Ihr Depotkonto mit einer großen Wahrscheinlichkeit ziemlich bald ziemlich leer sein. Denn egal ob die Indikatoren ursprünglich als einziger Signalgeber gedacht waren oder nicht – heutzutage funktionieren Sie nur noch als Bestätigungssignal. Dies mag daher kommen, dass durch die Verbreitung der Oszillatoren und Indikatoren unter den Marktteilnehmern und der daraus resultierenden Handelsaktivitäten die Preisbewegung die Signale assimiliert hat oder aber auch, im Falle der langsamen Trendfolge-Oszillatoren, die Märkte mittlerweile einfach viel zu hektisch und volatil geworden sind.
Wie setze ich nun aber technische Indikatoren richtig ein?
Die Frage lässt sich sehr knapp beantworten: In Kombination!
Wobei die Kombination unterschiedlich zusammengestellt sein kann. Die meisten Marktteilnehmer setzen Indikatoren als zusätzliches Werkzeug zu den gewöhnlichen Trendlinien und -kanälen ein. So kann es durchaus sinnvoll sein, ein Ausbruchsszenario durch den Stochastik-Oszillator oder das Momentum zu bestätigen. Oder es könnte durchaus Sinn machen, in einem Aufwärtstrend, bei dem das Momentum aber schon länger nach unten zeigt, auszusteigen und seine Position zu schließen, sobald die Stochastik ebenfalls die Aussage bestätigt.
Schließlich sollte man auch nicht unerwähnt lassen, dass es vollautomatisierte Handelssysteme gibt, die zumindest teilweise sich auf die Signale aus Indikatoren verlassen – mit mehr oder weniger großem Erfolg.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Indikatoren als Werkzeuge auf jeden Fall noch ihre Daseinsberechtigung haben, sie sollten aber jeweils nur zusätzlich zum diskretionären Trading oder gar in Kombination mit anderen Indikatoren eingesetzt werden. Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, sich über jedes Werkzeug gründlich informieren und testen, testen, testen, dann werden Sie entsprechende Set-ups erkennen, die Sie mit Ihrem Trading weiter bringen. Und ganz nebenbei können Sie dann auch oben genannte Aussagen als groben Unfug identifizieren ….