Sicherlich haben Sie schon einmal von Freunden oder Bekannten gehört, dass sie gewisse Erfolge mit Börsengeschäften erzielt haben. Mit wenig Einsatz konnte ein Plus von ein paar Hundert Euro erreicht werden.
Von der Verlustseite, die sicherlich auch ihre Daseinsberechtigung hat, wird oft sehr wenig erzählt.
Mit der Beachtung einiger Grundregeln, der richtigen Strategie und einem strikten Risk- und Moneymanagement sollten auch Sie erste Gewinne einfahren können.
Warum ist es überhaupt lohnenswert sich aktiv an der Börse zu betätigen?
Das Problem ist bekannt: Ungenutztes Geld verliert an Wert, die Inflation vernichtet an Kaufkraft. Festverzinsliche Geldanlagen offerieren meist einen Zinssatz, der unter der Inflationsrate liegt. Unternehmensanteile als Sachwerte sind davon nicht betroffen.
Warum investieren dann nicht alle in diese Aktien, wenn die durchschnittliche Rendite höher ist? Eine höhere Rendite bedeutet gleichzeitig auch ein höheres Risiko, welches sich jedoch mit den richtigen Verhaltensweisen deutlich reduzieren lässt.
Grundregeln für den Handel an der Börse
Anlagestrategie: Für den Anleger, der das erste Mal Wertpapiere handeln möchte, tut sich bereits eine Vielzahl an möglichen Strategien auf. Einige, häufig angewandte, Strategien sind:
- Aktien mit Dividenden: Nach dem Veröffentlichen der Geschäftszahlen im Quartal oder am Ende eines Geschäftsjahres wird die Dividende ausgeschüttet. Einige Unternehmen, die eine Dividendenpolitik verfolgen, schütten besonders viel an ihre Anteileigner aus.
- Big Player: Große etablierte Unternehmen sind häufig besser aufgestellt als kleinere. Sie verfügen über Finanzkraft und stecken Krisen oft besser weg.
- Antizyklische Strategie: Hier wird entgegen der allgemeinen Marktstimmung gehandelt. Der Einstieg erfolgt, wenn der Pessimismus am höchsten ist und der Ausstieg bei der größte Euphorie.
- Value-Ansatz: Diese Strategie verfolgt das Ziel in werthaltige Unternehmen zu investieren, die unterbewertet sind.
- Growth-Ansatz: Unternehmen in zukünftigen Wachstumsmärkten werden bei der Anlageentscheidung präferiert.
- Hebelprodukte: Die Ertragschancen von Investments können um den Hebelfaktor gesteigert werden. Das Risiko steigt jedoch mit demselben Faktor.
Streuung: Eine alte Weisheit besagt: Lege niemals alle Eier in einen Korb“. Dieser Spruch lässt sich auch auf die Börse anwenden: Eine Streuung über verschieden Anlagestile, Regionen und Anlageklassen senkt das Risikopotenzial.
Moneymanagement: Um im Falle eines unerwünschten Kursverlaufes nicht das gesamte Kapital zu verlieren, werden die Positionen per Stopp-Loss nach unten abgesichert. Diese automatische Verkaufsorder greift dann, wenn der Kurs unter einem selbst gewählten Limit fällt. Das Limit sollte so gewählt werden, dass für den Fall der Stopp-Loss-Ausführung nur ein Prozent des Depotwertes riskiert wird.
Fundamentalanalyse und Chartanalyse – wie werden Aktien analysiert und bewertet?
Die Fundamentalanalyse stützt sich auf Informationen über das Unternehmen und dessen wirtschaftliches Umfeld. Verschiedene Kennzahlen werden aus der Bilanz und den Jahresabschlüssen gewonnen. Dazu kommen Einschätzungen über die konjunkturelle Entwicklung und die Zukunft der jeweiligen Branche. Die ermittelten Werte werden dann mit anderen Werten in Relation gesetzt. Ein häufig verwendeter fundamentaler Indikator ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Der Kurs der Aktie wird dabei in Relation mit dem Gewinn je Aktie gesetzt. So können Unternehmen miteinander verglichen werden und eine Bewertung, ob eine Aktie „billig“ oder „teuer“ ist kann so vorgenommen werden.
Die Technische Analyse ist ein weiteres Tool, um Einstiegszeitpunkte zu bestimmen. Hier werden die Kursverläufe und diverse technische Indikatoren genauer betrachtet. Anhand von sich wiederholdenden Mustern, kann eine zukünftige Kursentwicklung ungefähr prognostiziert werden. Betriebs- oder volkswirtschaftliche Daten bleiben hier unbeachtet.