Der S&P 500 eilt von Rekord zu Rekord. Die Preise laufen den Werten davon, selten haben Akteure für erwartete Unternehmensgewinne mehr gezahlt als heute. Das stört diese nicht weiter, Spekulanten vertrauen im entwickelten Herdentrieb auf die „Greater Fool“-Theorie. Also darauf, dass sie schon rechtzeitig einen Dummen finden, dem sie ihr Material aufdrücken können, um aus heißer Luft reale Gewinne zu machen. Klappt nicht immer…
Die Entkopplung der Entwicklung der Aktienkurse von den Unternehmensgewinnen kann zwar wie jeder soziale Trend länger anhalten als man vernünftigerweise annehmen sollte. Aber dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis Akteure an den Finanzmärkten realisieren, dass die Preise der Unternehmen sich zu weit von ihren Werten entfernt haben.
Hinzu kommt, Gewinnmargen sind wahrscheinlich die Zeitreihe in der Wirtschaft, die am stärksten um einen Mittelwert herum oszilliert. Je profitabler Firmen arbeiten, je eher tritt Konkurrenz auf den Plan und ebnet Extraprofite wieder ein. Das ist das Grundprinzip des Kapitalismus.
Die Fed arbeitet gerade wieder daran, dieses Grundprinzip auzuhebeln. Mit dem ehemaligen Fed-Chef Greenspan begann Ende der 1980er Jahre eine Ära in der Zentralbankpolitik, als mit billigem Geld in der Krise systematisch verhindert wurde, dass große marode Firmen pleite gingen. Jetzt scheint eine neue Phase zu beginnen – der Geldhahn wird schon vor einer Krise aufgerissen.
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Klaus Singer
TimePatternAnalysis