Das schwedische Unternehmen war bisher eine Geldverbrennungsmaschine. So paradox es klingt, aber je höher die Nutzerzahl und je höher der Umsatz, umso höher waren auch die Verluste. Nach eigenen Angaben soll der Musikstreamingdienst weltweit über 71 Mio. zahlende Abonnenten haben. Dazu sollen es noch angeblich 88 Mio. Gratisuser sein, die ein Gratis-Abo 60 Tage kostenlos testen können. Spotify zahlt für jedes abgespielte Lied einen sehr kleinen Betrag an die Plattenfirma und einen noch viel geringeren Betrag an den Komponisten und Interpreten. Die vielen Menschen, die sich sehr viele Musiktitel anhören sorgen dafür, dass das Unternehmen weit höhere Kosten durch die Zahlungen an die Rechteinhaber der Titel und vor allem auch durch die Finanzierungskosten hat, als man durch den Abo-Verkauf und Werbespots verdient. Der Jahresumsatz soll sich in den letzten beiden Jahren um etwa 50% auf etwa 4 Mrd. Euro erhöht haben. Im Jahr 2016 lag der Verlust noch bei 539 Mio. Euro und 2017 sollen es schon 1,2 Mrd. Euro gewesen sein. Allein die Finanzierungskosten sollen nach einem Bericht der „Zeit“ 974 Mio. Euro betragen haben. Die Abonnementskosten kann man nicht „locker“ erhöhen, denn Spotify kämpft im Streamingmarkt gegen nicht geringe Konkurrenten wie Apple, Amazon und Google. Eine mögliche Chance an frisches Geld zu kommen, war der Börsengang, der jetzt vollzogen wurde. Es wurden 178,11 Mio. Aktien zum Preis von 132 USD pro Stück an den Mann oder die Frau gebracht und der erste Kurs lag bei mehr als 168,00 USD. Damit erreicht Spotify eine Marktkapitalisierung von mehr als 26 Mrd. USD. Die Finanzierung soll bisher u.a. von Goldman Sachs, Fidelity Investments, Coca Cola, Morgan Stanley, Credit Suisse und der Deutschen Bank übernommen worden sein, die wahrscheinlich entsprechende Anteile aus dem Börsengang jetzt kassieren können. Für die Gründer und die Finanzierer scheint die Idee aufgegangen zu sein. Ob das auch für die Anleger mittel- und langfristig der Fall sein wird, muss sich erst zeigen. Am ersten Börsentag verlor die Aktie erst einmal zweistellig und auch am 04.04. gab es am Nachmittag Kursverluste. Der Kursaufschlag hat höchstwahrscheinlich erst einmal zu Gewinnmitnahmen geführt. Mehr erfahren Sie – wie immer – wenn Sie den Express-Service abonnieren.
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