Ein gutes Money- und Risiko-Management sollte die Grundlage für jeden Trader sein, ganz gleich, ob es sich dabei um einen Anfänger im Trading oder um einen fortgeschrittenen Trader handelt. Zu einer Trading-Strategie gehört auch, dass der Kapitaleinsatz und das damit vorhandene Risiko geplant werden. Erfolgreiches Trading ist auch eine Frage der Disziplin.
Um ein erfolgreiches Risiko- und Moneymanagement zu betreiben, ist es erforderlich die richtigen Positionsgrößen zu berechnen und damit das Verlustrisiko in den gewünschten Grenzen zu halten. Man spricht in diesem Zusammenhang gerne auch von der 1%-Regel.
Wir empfehlen für das Risiko-Management folgende Werte:
- Für Anfänger schlagen wir vor eine 0,5%-Regel zu verwenden.
- Für den erfahrenen Anleger gehen wir von einer 1%-Regel aus.
- Für spekulative Investments und Trader würden wir eine 2%-Regel einsetzen.
Was das bedeutet und wie man sein Moneymanagement daraufhin organisiert, erfahren Sie jetzt.
Ermittlung der Positionsgrößen mit der 1%-Regel!
Wer sich möglichst strikt an die 1%-Regel hält, riskiert selbst bei 10 aufeinander folgenden Verlusttrades nur 10% seines Trading-Kapitals.
- Damit es eine einfache Beispielrechnung ist, gehen wir von einem Trading-Kapital von 10.000,00 Euro aus. Wenn man die 1%-Regel verwenden möchte, wäre also die Verlustbegrenzung bei 1% von 10.000,00 Euro = 100,00 Euro pro Trade.
- Der nächste Schritt ist die Auswahl der Aktie, in die man einsteigen möchte.
- Jetzt muss der Einstiegskurs und der Stoppkurs festgelegt werden, damit man durch die Differenz einen Wert hat, der als möglicher Verlust einzuplanen ist.
- Damit es wieder eine einfache Rechnung ist, gehen wir von einem Einstiegskurs von 100,00 Euro pro Aktie aus und einem Stoppkurs bei 95,00 Euro. Der mögliche Verlust pro Aktie wäre damit 5,00 Euro.
- Als weiterer Verlustanteil würden im Zweifel ein nicht ganz erreichter Einstiegs- und Stoppkurs hinzukommen und die Transaktionskosten. Damit die Rechnung einfach bleibt gehen wir von einer Pauschale von 1% für die Nebenkosten aus, was bei Verwendung der 1%-Regel demnach noch einmal einen Euro bedeuten würde. Der damit ermittelte Gesamtverlust pro Aktie beträgt also 6,00 Euro.
- Bei 100,00 Euro eingeplantem Verlust und 6,00 Euro pro Aktie wäre die Rechnung 100:6=16,66. Die zu kaufenden Positionsgröße wären 16 Aktien und das eingesetzte Trading-Kapital 16 x 100,00 Euro = 1.600,00 Euro + Transaktionskosten.
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Für Anfänger würden wir diese Beispielrechnung mit einem Risiko von 0,5% des verfügbaren Trading-Kapitals pro Trade verändern und für erfahrene Trader die Werte auf Basis von 2% einsetzen. Diejenigen, die mit Hilfe einer Trading-Strategie arbeiten, werden den Einstiegskurs in der Regel durch eine Stop-Buy-Order fast punktgenau erreichen und für einen kleinen zusätzlichen Abschlag beim Stopp-Loss und die Transaktionskosten ist eine Pauschale eingepreist.
Natürlich führt eine Verdoppelung der Positionsgröße auch zu einer Gewinnverdoppelung. Denken Sie aber vor allem daran, dass auch der Verlust verdoppelt wird.
Verändern Sie Ihre Trading-Strategie in Bezug auf die Ermittlung der Positionsgrößen nicht. Das gilt auch für den Fall, dass Sie Ihr Trading-Kapital schon kräftig aufgebessert haben. Wer nicht nur im Aktienmarkt unterwegs ist, kann natürlich mit einer Streuung der Trades in den Bereichen Aktien, Rohstoffe und Forex das Risiko durch schlecht laufende Märkte reduzieren und damit vielleicht von der 1% auf die 2%-Regel wechseln.
Ob Sie die 1%-Regel einsetzen oder sich zunächst mit 0,5% versuchen oder sich gleich auf 2% festlegen, bleibt natürlich Ihnen selbst überlassen. Manche risikofreudigen Trader werden sicher einen höheren Prozentsatz wählen, aber viele professionelle Trader arbeiten auch mit einem Risikomanagement deutlich unter einem Prozent.