Der Schock vom Dienstag sitzt den Börsianern noch tief in den Knochen und die Nervosität ist noch nicht geringer geworden. Man merkte es schon am Mittwoch, denn den Bullen ging im Dow Jones und Nasdaq 100 bereits etwa beim 50er Retracement die Puste aus. Wir wollen Sie nicht mit den Begriffen aus der Charttechnik malträtieren, aber hier nur kurz die Begriffserklärung:
Als Retracement wird nach dem Börsenlexikon eine Charakteristik der Charttechnik beschrieben, bei der in einem intakten Bullenmarkt die immer höheren Hochs und Tiefs zu einer Aufwärtsbewegung führen. Der Abstand, den die Kurse nach einem Hoch wieder einbrechen, kann mit Hilfe des Retracements in Prozent gemessen werden und auf diese Weise kann man auch den Wiederanstieg der Kurse in % vom Retracement (Einbruch) messen.
Nach dem Kurseinbruch schafften Dow Jones und Nasdaq 100 nur einen Teil der Verluste wieder einzuholen. Es war spürbar, dass einfach die Kraft fehlte und am Ende des Tages mit hoher Volatilität war nur noch „heiße Luft“ übrig, wobei sich der Dow Jones noch etwas besser halten konnte als der Technologieindex. Die Nervosität setzte sich heute fort und die deutschen Indizes gingen teils mit schweren Verlusten aus dem Handel. Bei Redaktionsschluss standen auch Dow Jones und Nasdaq 100 mit etwa 1,5% im Minus und es sah so aus, als ob das noch nicht alles gewesen sein muss. Es ist zu befürchten, dass jetzt die Tiefs vom Dienstag getestet werden und falls diese Punkte unterschritten werden, drohen weitere Verluste.
Am letzten Sonntag hatten wir im RuMaS Express-Service u.a. geschrieben: „Es scheint so, als ob es eine Überhitzung in den US-Indizes gegeben hatte, die sich zunächst etwas entladen hat. Charttechnisch betrachtet sind die nächsten ernsthaften Unterstützungen in allen genannten Indizes noch ein Stück entfernt, was eine Prognose für die kommende Handelswoche unmöglich macht und eher weitere Kursverluste vermuten lässt.“
Dazu muss man nicht mehr viel sagen, denn wir haben gesehen, was passiert ist. Noch ist die Lage sehr ernst und am Nachmittag sah es schon fast nach Panik aus. Bei Gegenbewegungen könnte man jetzt zwar viel Geld verdienen, aber noch ist höchste Vorsicht ist geboten.